... und höhnisch grinst mich mein bankkontoauszug an, denn ich habe die letzten monate etwas über meinen finanziellen möglichkeiten gelebt, was sich jetzt rächt ...
alles halb so schlimm denke ich mir, greife zu tusche, feder und einer winzigen nähnadel, bringe diese nacheinander auf meiner grade abgelaufenen monatsfahrkarte in kombination, und freue mich zumindest 15% meines gehalts so "eingespart" zu haben ...
normalerweise kaufe ich die natürlich, behaupte von mir selber, einigermassen ehrlich zu sein, dennoch; lieber "schwarzfahren" denn elendig hungern und schmachten...
die letzten tage mit wolfdietrich schnurre verbracht, genauer; Die aufzeichnungen des Pudels Ali gelesen ...
sehr erheiternd, sehr schöner humor, ein lob !!!
nun sind es auch schon acht tage, die ich komplett ohne das zeug vor mir her schlürfe, mehr oder weniger gute miene zum bösen spiel mache, versuche mich wieder ein wenig mehr in meinem sozialen umfeld zu integrieren, meine patentochter gesehen, ein paar bekannte und freunde getroffen, viel geredet über unwichtiges, doch erfreulicherweise noch mehr über nachdenklich stimmendes, wichtiges ...
heute abend werde ich nach der arbeit, mich und meinen pc wieder ins R. schleppen, meine neuesten songs spielen ( leider immer noch rein instrumental ) und auf kosten des hauses mind. 3 wein einverleiben, denn seit dem ich nicht mehr des teufels weisses pulver konsumiere, leide ich sehr vor mir her, auch wenn es kaum jemand merkt, denn ich versuche mich so sehr zu beherrschen, wie es nur geht ...
daher hat es auch keiner gemerkt, das ich die ersten tage ohne, sehr gelitten, viel geheult und noch mehr verflucht habe ...
mich, das zeug, und alle "gründe", weshalb ich mich freiwillig in so eine "nur in meinem kopf" welt zurückgezogen habe ...
und ... gestern ...
hätte ich fast nochmal was geraucht, dennoch kam es nicht dazu ...
die "vorfreude" liess mich über andere dinge nicht mehr nachdenken, die enttäuschung brachte mich dazu, wieder was zu zeichnen, und danach mit schamgefühl früh ins bett zu gehen ...
klick klack klack, klick klack klack ...
dunkelheit ...
im augenwinkel, fetzen reflektierender sterne ...
klick klack klack, klick klack klack ...
plötzlich hereinbrechendes gleißendes licht ...
meine augen verjüngen sich, die geschwindigkeit nimmt ab, bis zum stillstand ...
anderes das bislang ausharrte, fängt an sich zu rühren ...
zwar sichtbar, dennoch ausserhalb meiner reichweite sehe ich den herrn B. in begleitung einer jungen dame die endlosen trassen entlanggehen, und folge ihnen die verschlungenen korridore entlang, die sich zu den träumen und albträumen einiger weniger, die aufmerksam genug sind, schängeln ...
sie scheinen sich gut zu verstehen, auf die entfernung zu urteilen, und es freut mich zu sehen, da herr B dringend positives benötigt, menschen um sich braucht, grade jetzt, da er weitab seiner alten und neuen bekannten lebt ...
am ende des magenähnlichen gewirr von gängen und treppen, vorbei an endlosen spirituosen und fastfood dealern, den mülleimerdurchsuchenden hoffnungslosen, den wartenden auf den nächsten zug, wohnt er jetzt ...
drei weitere blocks entfernt gibt es das, wonach mir gelüstet, doch ich ... werde nicht aussteigen ...
mir graut es davor, mich in diesem stadtteil zu zeigen, mich durch die hungrigen blicke zu wühlen, und dem elend in die augen zu sehen, da wo die letzten reste der ehemaligen bewohner besserer welten gestrandet sind ... auf dem wartegleis, abstellgleis um den nächsten zug zu erhaschen, der sie nirgentwo hinbringt, oder ... zumindest nicht da hin, wohin sie wollen ...
mein blick lastet noch immer auf dem rücken von herrn B. und seiner begleiterin, und ich freue mich, das sie schäckern, sehe sie noch, dabei sind sie schon ausser blickweite, denn die dunkelheit hat mich schon längst wieder erfasst, die reflexionen flitzen umher, und um mich herum ist alles wieder bewegungslos geworden ...
klick klack klack, klick klack klack ...
... ist die haupt leidenschaft die ich mit dem etwas älteren herrn U. teile, und über diese wir uns auch kennengelernt haben.
Herr u. hat mir gesagt, das jeder mensch der diesen ganz bestimmten stoff von dem ich abhängig bin einmal zu sich genommen hat, für immer gebranntmarkt ist, und niemand dieses zeug jemals anfassen sollte ...
Ein paar mal hat er mich vor dem konsum gewarnt, aber ich habe das gefühl, das er inzwischen resigniert hat.
Ich kann es auch nachvollziehen, und auch ich resigniere manchmal ...
Wir spielen auch schon länger kein schach mehr, vermutlich weil er meine gegenwart und meine launen, meine sprunghaftigkeit nicht mehr ertragen kann, denn ich weiss das er mich leiden kann ...
In meinem bisherigen leben bin ich schon ein paar mal durch eine art hölle gegangen, in meinem jungen dasein unfreiwillig denn ich hatte keine wahl.
später neigte ich dazu, bewusst gefahren einzugehen, und noch später empfand ich sogar freude daran, am risiko, die gefahr ...
Es gab mir so was wie ein gefühl am leben zu sein, doch dies war ein irrtum ...
Natürlich fühlte ich mich besser, wenn ich 3 std. am stück mit meinem mountainbike unterwegs war, damals im aaper wald, berg auf und ab, mit 40 kmh über schotterpisten und ich manchmal die kontrolle über mein bike verlohr, bestimmt 10 bis 20 meter nur auf meinem vorderrad rollte, und das adrynalin den maximal wert errreichte ...
Ich spürte wie meine lungen fast zerrissen bei der anstrengung eine 30° steigung raufzudonnern, schneller als alle anderen, oder ich die „sieben hügel“, eine sprungschanzen kombination mitten im wald gradezu überflog, bei jedem kleinen hubbel gewollt mehrere meter lang den bodenkontakt verlohr, um sicher zu landen und zum finalen sprung anzusetzen ...
... durch den ich gelegentlich auf meinem rücken gelandet bin, und erst mal nicht mehr ahtmen konnte, oder einen achsenbruch verursachte ...
... damals ...
heute bin ich etwas gemäßigter ...
ich denke mehr nach über das was ich mir damals und heute angetan habe ...
ich habe nach wie vor einen starken drang zur selbstzerstörung, aber heute bin ich bei mir, und das ist gut ...
es ist wochenende, ich habe meinen haushalt etwas auf vordermann gebracht, gewaschen, etwas geputzt und gespühlt, werde nachher mit meinem asiatischen ex kollegen kochen und einen wein trinken und hoffentlich einen schönen abend verbringen mit plaudern ...
eines kann ich noch sagen; obwohl ich mir selber viel schmerz und leid angetan habe, und dies leider immer noch tue, werde ich nicht aufgeben, werde siegen, und stärker aus dieser situation hervortreten, als ich jemals war ...
Ich habe inzwischen ein wenig über den budhismus gelesen sowie nachgedacht, und ich denke dies ist eine lebens philosophie, die mir steht, und der ich mich in zukunft mehr widmen möchte ...
ich sehe darin viel gutes, für andere, aber grade auch für mich selber ...
etwas das ich brauche ...
und ...
lange vorenthalten habe ...
oft frage ich mich warum ich all das erlebt habe, mir all der mist passiert ist, gegen den ich mich nicht wehren konnte, und ich mir später nachdem ich kräftiger wurde selber leid angetan habe ...
bis heute kann ich diese frage nicht gut genug beantworten, aber ich denke in irgenteiner hinsicht ist es gut das es so war, denn ich weiss nun wie schlimm es sein kann, und werde versuchen dieses leid sowohl von mir wie auch von meiner umgebung fern zu halten, so gut wie ich kann, in den grenzen die mir gesteckt sind, über die ich allerdings hinauswachsen möchte, und vielleicht auch werde ...
dennoch, trotz all dieser vorsätze, weiss ich das ich im grund manchmal sehr schwach bin, und ich hoffe, das ich all das schaffen werde ...
für mich und meine freunde.
negativ
Aus meinen augen kreischt die droge,
in meinem gesicht tiefe traurigkeit,
positv
die sonne strahlt, ein paar menschen um mich herum, nie gesehen und wohl auch nie wieder …
vergnügt sind sie und freuen sich scheinbar des lebens …
das steckt an, trotz aller vorkommnisse bis heute morgen um 7, bis ich einschlafen konnte …
konnte die finger mal wieder nicht davon lassen, hat mir den abend und heutigen tag versaut …
habe es mir mit ein paar leuten verscherzt …
entmutigt …
bin etwas nervös ... wieder meine lieblings lokalität aufzusuchen ... dort meine sachen zu spielen ...
aus aktuellem anlass, versuche ich mich auch mal wieder an texten ... hoffe diese beim nächsten mal in meine musi einzubinden ...
motto : hit my monkey
inhaltlich natürlich nur die üblichen themen, sex, drogen, freunde ...
bei denen muss ich aufpassen, denn ich darf sie nicht vernachlässigen ... mein lebensstil in jüngster zeit lässt aber drauf schliessen ...
nun, immerhin hat mich herr B. am sa. besucht, und wir haben zusammen gekocht, und uns sehr nett unterhalten ... das war schön ... anders kann ich es nicht sagen ...
over and out