die purpurnen flüsse

Einer meiner träume den ich vor ca einem halben jahr hatte ...


In diesem Traum war ich mit einem ehemaligen arbeitskollegen in Frankfurt am main im gleichen Hotel abgestiegen.
wir wollten am abend mit dem zug nach hamburg fahren, und die zeit bis dahin wollte ich damit überbrücken, indem ich mir ein wenig die stadt anschaue, und vielleicht auch noch was zum rauchen für die zugfahrt organisiere ...
das viertel in dem das hotel stand war nicht das nobelste, aber auch nicht heruntergekommen ... eigentlich sehr angenehm ... kunterbunt und nett ...


gesagt getan, ich ging los, draussen begann ein sonniger tag, warme luft mit gelegentlichen erfrischenden briesen und wurde auch bald fündig ...
kam an einen vermittler, der mich in ein anderes hotel mitnahm, um den kleinen deal abzuschliessen ...

da saß ich nun in einem nicht ganz kleinen zimmer, mit einer grossen fensterfront die eine leicht durchsichtige gardiene schmückte ...
vor mir im sessel saß ein etwas älterer mann der mich ne zeitlang musterte und über irgentwelche dinge sprach an die ich mich auch nicht mehr erinnerte ...
irgentwie kam es auch nicht zu dem deal, denn plötzlich brachen alle anwesenden flüchtartig auf, und ich blieb alleine zurück, wusste gar nicht was los war ...

also dachte ich, schau dich ein bisschen um ...
flüchtig überblickte ich den raum, von dem ein gang mit wandschränken abging, und in einem weiteren kleinen raum endete, in dem ein bett stand ...
die schubladen im wandschrank waren alle mehr oder weniger leer, und daher öffnete ich eine der schiebetüren ...

schock !
leichen ... zwei, drei ...
mittlere panik !
tür zu ...
umgedreht ...
in den ersten raum gelaufen ...
die eingangstür öffnet sich ...
herzrasen ... eine ältere frau in dienstmädchenklamotte lugt durch die offene tür, kommt herein, und sagt mir; ich soll mir keine sorgen machen, für alles wird gesorgt, und ich solle besser schnell verschwinden ...

mein herz rast immer noch ...
ich schau diese frau an, sie könnte vom alter meine großmutter sein, und macht einen unglaublich friedfertigen eindruck, dennoch merke ich das sie wohl recht hat, und ich in einer sehr bedrohlichen situation stecke ...
ich drehe mich also um, öffne eines der fenster der fensterfront, und schlüpfe hinaus auf den begrünten innenhof, der imense ausmaße hat ...

plötzliche ruhe ...
so was habe ich noch nie gesehen ...
in weiter ferne backsteinmauern um mich herum ...
bestimmt 100 oder 200 meter weit weg ...
nach links gehts noch viel viel weiter ...
vielleicht einen halben kilometer ...
die sonne taucht die backsteinwände in ein rot/oranges licht, und dahinter zeichnet sich die silouette der umstehenden gebäude ab ...

etwa auf der hälfte der strecke nach links, beginnt ein irrgarten kletterspielgerüst, auf dem einige kinder herumtollen, und ich fange langsam an mich zu beruhigen ...
dennoch, ...
sitzt mir der schreck noch in den knochen, ich erinnere mich daran, das ich noch in mein hotel muss, meine sachen packen, und dann den zug erreichen ...

die sonne steht inzwischen auch schon recht tief, und ich sollte mich beeilen ...
der einzige weg scheint durch den irrgarten zu führen, und wie ich sehe scheint es weiter links irgentwo um die ecke zu gehen ...

nach geraumer zeit schaffe ich es durch den irrgarten, die kinder sind alles schon weg, und ich bin alleine ...
es wird immer schneller dunkel, tiefrotes licht um mich herum, und über mir ein tiefblauer schimmernder himmel ...

ich gelange an die ecke die ich vorher ausmachen konnte, und nach 20 metern geht es wieder links um eine ecke ...
die mauern um mich herum bekommen langsam hier und da fenster, ein paar durchgänge ...
ich gehe weiter um die zweite ecke, und bin völlig erstaunt über diese vielseitige architektur, eine mischung aus sandsteinfassaden aus dem 19 und 20 jahrhundert, glasornamente die teilweise zu geometrisch sind, und durch die menge der verschiedenen stile zu einem riesigen patchwork verschmelzen ... hunderte kleine fenster und simse, kleine steinfiguren und glassplitterornamente, eingelassene säulen und kein haus gleicht dem anderen ...

langsam denke ich wieder an meinen weg ...
in exakt dem moment, in dem ich das ende der sackgasse in der ich mich befinde erblicke, fällt das eben noch vorhandene rote licht das sich ein den unzäligen fenstern spiegelte völlig weg ...
dunkelheit ... tiefblauer himmel ...
und die gasse endet in einer art grotte ...

plötzliche erhfurcht überkommt mich ... ich stehe fast in der hell erleuchteten grotte, und wage es nicht hineinzugehen ...
sie wirklt auf mich wie eine natürliche grotte, die mit unglaublich vielen kleinen podesten die sich an den wänden hochziehen ausgestattet ist, und auf denen überall kleine lichter von kerzen brennen ... alles strahlt
und hier und da kann ich kleine kleine objekte ausmachen ...
namen auf kleinen steintafeln ...
zwar bin ich neugierig, aber dennoch möchte ich auf gar keinen fall hineingehen ...

einen langen moment betrachtete ich diese scene, versuchete sie mir einzuprägen ...
ein name ging mir durch den kopf ... aber ich kann ihn nicht behalten ... ruhe ... ausgewogenheit ... dennoch nicht ungefährlich ... waren einige gedanken die mir kamen ...
ich wollte jetzt weg ... nach hause ...

plötzlich stand jemand hinter mir ...
klein ... dreadlocks und eine komische kluft ...
der hielt etwas in seinen händen, etwas was vielleicht auch ein noch unfertiger teil eines namens oder eine figur hätte sein können.
Er wollte es mir überreichen ... warum weiss ich nicht ...
denn ich sollte es ablegen, dahin wo es hingehört ...
nun ... ich tat es, und als ich zurückblickte war er weg ...

ich fühlte mich nicht wohl ...
ich wusste auch nicht was das sollte, und langsam kroch eine gewisse furcht in mein bewustsein ...
ich wollte hier weg ...
obwohl der ort eine gewisse harmonie ausstrahlte, so wirkte er auch sehr endgültig ...

ich lief den weg zurück, vorbei an den unzähligen fssaden, und fand eine offene tür ...
ich ging hinein, und war in einem raum, der komplett lila purpur und rot ausgestattet war ...
überall lagen teppiche und üppig verzierte tiefbraune alte möbelstücke in prächtigem zustand standen herum, sofas und stühle teilweise mit decken und kissen bedeckt luden ein ...
viele viele kerzen auf silbernen kerzenständern tauchten den raum in eine unheimliche gemütlichkeit ...
ich sah viele gläser und karaffen, sowie einige riesige spiegel die den raum optisch vergrösserten ...

ich verkrampfte mich ein wenig, und merkte das ich mich nicht besonders wohl fühlte ...
ich bemerkte einen durchgang ... und dieser war genauso ausgestattet wie der raum in dem ich grade noch war ...
ein längerer gang mit an den türrahmen befestigte schwere vorhänge ...
eine frau auf dem boden vögelte hemmungslos mit einem "weissen schwarzen", sah mich an ... und lachte ...
ich ging vorbei ... weiter ...
überall räume, gänge, decken und windungen ...
leute die sich unterhielten, sich aber nichts anmerken liessen das ich da war ...

ich mochte diese räume nicht ... dieses gebäude ...
irgentwie war es sehr unheimlich ... und ich war immer noch nicht wieder im hotel ...
lansam kam panik auf ...
ich gelangte in einen rechteckigen raum, der vielleicht 10 mal 20 meter maß, und von dem zwei der wände komplett mit stoff bedeckt waren ... schwere vorhänge die von oben herab hingen ...
ich hatte mich überall umgesehen, doch keinen ausgang gefunden ...
an der längsseite stand ein barockes sofa auf dem sich eine schwarze mit riesigem afro räkelte, und mich amüsiert musterte ...
ich glaube nicht das ich ihr irgentwas gesagt hatte, aber sie hatte mich wohl verstanden ...
sie griff hinter sich an den vorhang, und ich konnte durch eine riesige offene glasfensterfront auf die dunkele strasse blicken ...

ich bedankte mich und schritt zur offenen glassschiebetür, ohne sie jedoch zu durchqueren ...
ich wollte mich zuerst umsehen ...

es muss grade noch geregnet haben ...
durch die hitze dampfte die luft dieser sommernacht, und hier und da liefen so einige kleine flüsse von pfützen in tiefenes gefielde um z verschwinden ...
draussen auf dem bürgersteig standen ein paar hohe tische mit kerzen und tiefroten tischdecken die bis auf den boden reichten und sich dort weiterzogen ...
draussen konnte ich eine kleine gruppe von jungen menschen ausmachen, die sich zusammen amüsierten und ihren weg gingen ...

lange schaute ich draussen auf die pfützen, die sich wie magische flüsse herumwanden, und für mich die lang ersehnte freiheit symbolisierten ...
irgentwann trat ich endlich hinaus auf den bürgersteig, sah zurück auf die von innen verdunkelte glasfensterfront, über der sich der name der lokalität befand - GUTER RATSCHLAG ...


zuletzt noch eine kleine erläuterung ...

ich hatte damals eine schlimme zeit durchlebt, als ich diesen traum träumte ...
ich war völlig verzweifelt, mit mir völlig im unreinen, und stand kurz vor meinem selbstmord ...
erst ein jahr vorher hatte ich mich entschlossen, einen ganz anderen lebensweg einzuschlagen, einen den ich mir immer gewünscht hatte, dennoch nie den mut aufbrachte ihn auszuleben ...
die trennung von meinem letzten partner traf mich damals sehr hart, ich hatte kurz danach wieder meinen job verloren, und mir kam alles so sinnlos vor ...
zwar habe ich in diesem einen jahr viel gelernt, und habe viel gemacht, dennoch war ich mit mir und dem was ich erreicht hatte, sowie der zukunftsaussicht überhaupt nicht zufrieden ...
PeZwo - 8. Mär, 17:15

mich wundert

dass du dich so genau an einen Traum erinnern kannst. Ich weiß meine Träume noch maximal 5 Minuten nach dem Aufwachen und dann ist alles weg.

Naja, auf dich passt wohl auch der Spruch aus dem Film "Gegen die Wand":

"Wenn Sie ihr Leben beenden wollen, dann beenden sie doch ihr Leben. Aber dafür müssen sie doch nicht sterben"

elektra - 8. Mär, 17:58

lach ...
kenne den film leider nicht [notier] ...

und an die meisten träume erinnere ich mich auch so gar nicht, aber manche bleiben halt hängen ...
an diesen wie auch an so ein paar andere kann ich mich noch sehr gut und detailiert erinnern ...
ausserdem mach ich mir meist notizen von dem was ich träume, insofern ich mich erinnere und es mir wichtig erscheint ...
freilich - 9. Mär, 17:46

die wirklich argen bösen träume

vergisst man
NIE
elektra - 10. Mär, 14:42

kann sein frau freilich ...

macht vielleicht sogar sinn ...
frei nach dem motto : face your fear !

auch wenns oftmals ein wenig kryptisch ist, wie es einen erreicht
Baltimore in Love - 9. Mär, 15:24

Schöne Farben in deinem blog, schau doch auch mal zur sunny side


Baltimore in Love - 9. Mär, 15:28

Übrigens, du hast eine sehr schöne kreative Ader, siehe mp3. ..


elektra - 9. Mär, 15:35

danke dir ...
freut mich sehr das kompliment ...
schaue nachher mal bei dir vorbei ... insofern es mir besser geht ... kränkel schon wieder vor mir her, und mir tut grade alles weh ... seufts ...

Trackback URL:
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musik

selbstgebackenes ... findet ihr hier ... leider nur sehr kurze loops wg datei grösse ... sollten die links nicht korrekt funktionieren, so einfach rechter mousklick auf den link, und "ziel speichern unter" anwählen ............................. [simpletakt_02a.mp3]

was mich ausmacht :

ELEKTRA, 31 jahre alt, eine [fast] unnahbare person, individualistin, absoliute katzenliebhaberin und einzelgängerin mit dem bisher kaum gestilltem wunsch nach nähe und vertrautheit, ausgestattet mit sehr viel geduld, und einem fragwürdigen geschmack ... schafft es immer wieder, sich in unmögliche situationen hineinzubegeben, die extreme in vielen bereichen auszuprobieren und dennoch gemäßigt ist ... Ihre Patentochter ist ihr sehr wichtig, und auch wenn sie sich öfters nicht danach fühlt sich mit ihr auseinanderzusetzen, ist sie doch immer bereit ihr zu helfen, denn sie ist fast so was wie ihre eigene tochter ... bei ELEKTRA tobt [leider] ein ständiger kampf zwischen aus- und unausglichenen gefühlszuständen, welches sie selber sehr belastet ... dennoch, aufgeben ist keine option ! ... FILME sowie die PLATTENSAMMLUNG ihres Vaters haben sie seit frühester kindheit sehr fasziniert/geprägt ... - hundstage - PI - open your eyes - hana bi - nosferatu - freaks - do the right thing - winterschläfer - brasil - life of brian - europa - trainspotting - american beauty - videodrome - apocalyse now - garp, und wie er die welt sah - mash - cotton club - der pate - citizen kane - eyes wide shot - A.I. - 2001 odyssee im weltraum - lost highway - naked lunch - dogma - mann beisst hund - der totmacher - bringing out the dead - california - ein himmel über berlin - buena vista social club - welt am draht - rainman - natural born killers - jfk - the doors - yellow submarine - atlantis - baraka - purple rose of kairo - der stadtneurotiker - delikatessen - theater des grauens - telefon - nikita - robocop - geister - breaking the waves - das fest - the punisher - tetsuo 2 - serial experiments lain - ghostdog - memento - tom thumb - wallace & cromit - spiel mir das lied vom tot - einer flog übers kuckucksnest - besser gehts nicht - strange days - deadman - the man who wasn't there - american pscycho - wall street - fight club - der name der rose - full metal jacket - copland ---------------------------------------------- V, wie vendetta - death, time of your life - john difool - die metabarone - die geschäfte der unsterblichen - illusionen - die möwe jonathan - das schwert und die puppe - moby dick - neuromancer - biochips - mona lisa overdrive - faust - die entdeckung der langsamkeit - the mask - the maxx - blade runner I,II,III - dune - memoiren eines mittelmäßigen schülers - die aufzeichnungen des pudels ali - rückgrad - wilde schafsjagt - der alchimist - veronica beschliesst zu sterben - der dämon und fräulein prym - inside softimage 3D - G.A.S - per anhalter durch die galaxis - die kleine geschichte der zeit - wenn stern auf stern aus der milchstrasse fällt - das herz des kleinen jägers - odem, on the run - AKIRA

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